Es gibt intensive Diskussionen, ob die Stadtverwaltung und die Politik in Cuxhaven den Bürgerwillen vertreten. Die Beurteilung macht sich zur Zeit an zwei Straßen in Cuxhaven fest. Hierzu äußert sich Fraktion Bündnis 90 Die Grünen im Stadtrat. Im ersten Anschein drehen sich die Diskussionen um Asphaltierung oder Beibehaltung von Kopfsteinpflaster in den Straßen Friedrich-Carl-Straße und Wilhelm-Heidsiek-Straße.
Tatsächlich geht es bei beiden Straßen nicht um die Entscheidung Asphalt oder Kopfsteinpflaster sondern um eine verkehrspolitische Entscheidung, wie das kommunale Wegenetz entwickelt werden kann. Gleichwohl sind beide Maßnahmen deutlich getrennt zu betrachten.
Für die Wilhelm-Heidsiek-Straße wurde in einer Anliegerversammlung von der Stadtverwaltung eine Ausbauvariante vorgestellt. In dieser Variante waren breitere und bessere Gehwege vorgesehen. Dazu waren Bauminseln, um die Straße zu begrünen und Parkbuchten mit vorhandenem Kopfsteinpflaster geplant. Der Fahrbahnbelag sollte in Asphalt ausgebaut werden.. Dadurch wäre eine klimafreundlichere und bessere Straße entstanden.
Einige Tage nach der Anliegerversammlung trugen die Anlieger schriftlich vor, dass man diesen vorgestellten Ausbau nicht wünsche Daraufhin fand eine zweite Anliegerversammlung statt. In der zweiten Anliegerversammlung wurde sodann von der Stadtverwaltung der Vorschlag entwickelt, an Stelle des Asphalts die Straße so zu pflastern, wie es im Lehfeld durchgeführt wurde. Die Politik hatte für die Wilhelm-Heidsiek-Straße schon im Vorfeld entschieden, dass die Anlieger bei dem Ausbau zu beteiligen seien. Daher war die zweite Anliegerversammlung mit dem Konsens zu der Variante „Gehwege, Bäume und Parkbuchten“ ein gutes Ergebnis, welches von der Koop begrüßt wurde.
Durch die anschließende Vereinfachung der Diskussion auf Asphalt vs. Kopfsteinpflaster ist die Stimmung gekippt. Aus Sicht der Fraktion der Grünen bleibt festzuhalten, dass man sich für das Stadtklima, für eine Barrierefreiheit und für weniger Parkplätze lieber ein anderes Ergebnis gewünscht hätte, als die nicht barrierefreie Wiederherstellung des Istzustandes. Auf eine Verbesserung des Status Quo für die Bürger und Bürgerinnen der Stadt Cuxhaven wird also verzichtet.
In der Friedrich-Carl-Straße stellt sich die Lage gänzlich anders dar. In dem Radverkehrskonzept ist diese Radverkehrstrasse enthalten. Das Konzept wurde mit sehr großer und engagierter Bürgerbeteiligung erarbeitet. Die Politik hatte diese Bürgerbeteiligung in Auftrag gegeben und sich über die hohe Beteiligung gefreut.
Jetzt setzt die Stadtverwaltung lediglich die Wünsche der Bürger und der Politik um. Die in letzter Zeit vorgebrachten Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung werden so von der Fraktion der Grünen nicht gesehen. „Natürlich wurden viele Varianten und Trassen für die Führung diskutiert, das Radverkehrskonzept ist schon ein Kompromiss gegensätzlicher Interessen:“ sagt Stadratsmitglied Thorsten Larschow.
Johannes Sattinger Ausschussvorsitzender betont: „Bisher war noch wenig vom Radverkehrskonzept zu sehen. Da das Konzept aber von fast allen Parteien, einschließlich der CDU einstimmig angenommen wurde, sollten wir jetzt in die Umsetzung kommen.“
Von bisher Unbeteiligten Akteuren werden Ausbauvarianten wie im Karl-Waller-Weg vorgeschlagen. Diese Varianten würden bedeuten, dass es keinen Parkraum mehr in der Friedrich-Carl-Straße geben würde, da auf Grund der Vermeidung von Dooring-Unfällen kein Fahrradstreifen unmittelbar neben parkenden Fahrzeugen geführt werden kann. Bei der jetzt genutzten Parkfläche würde das zu großen Widerständen führen.
Durch die von der Verwaltung geplante Umsetzung bleiben die Parkflächen erhalten und es werden Fußgänger und Fußgängerinnen auf den Gehwegen geschützt. Mehr Verkehrsraum für Radfahrende und zu Fuß gehende ist ein Ziel des Radverkehrskonzepts.
Festzuhalten bleibt, die Bürgerbeteiligung beim Radverkehrskonzept und somit im Ergebnis auch bei dem zukünftigen Ausbau der Friedrich-Carl-Straße war gut und hoch und hat zu dem von der Verwaltung jetzt umgesetzten Ergebnis geführt.
Die Umsetzung der Maßnahmen wirkt sich positiv auf das Klima aus und wird daher von der Fraktion Bündnis 90 Die Grünen unterstützt.