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Landkreis Cuxhaven unterstützt Maßnahmen zur Förderung der Insektenvielfalt

Foto: Landkreis Cuxhaven

Aus nächster Nähe betrachtet sehen sie beeindruckend aus, einige von ihnen wirken fast wie außerirdische Wesen: Insekten. Sie sind klein – und doch sind Insekten in ihrer Vielfalt wichtig für viele andere Lebensbereiche und Ökosysteme, auch für den Menschen. Um die Insektenvielfalt zu schützen und zu fördern, hat die Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven ein Projekt geleitet, welches nun erfolgreich umgesetzt ist.

Das vorrangige Projektziel ist die Sicherung und Entwicklung von hochwertigen und sensiblen Insektenlebensräumen. In den Projektgebieten leben zum Teil hochspezialisierte Insektenarten. Die Projektgebiete sind fünf Moor-, Heide- und Grünlandkomplexe in Verbindung mit naturnahen Waldbiotopen. Hierzu gehören vier Teilbereiche im Ahlenmoor sowie Biotope im Wanhödener Moor, im Hammoor, in der Kransburger Heide und bei Sachsendingen.

Im vergangenen Winter wurden umfangreiche Instandsetzungsmaßnahmen zur Förderung der Insektenvielfalt umgesetzt. Damit ist ein Großteil des Projektes „Maßnahmen zur Entwicklung von Halboffen- und Offenlandlebensräumen sowie zusammenhängender Biotope für Insekten in Naturschutzgebieten“ verwirklicht. Die Ökologische Station Cuxland in der Naturschutzstiftung leitet das Projekt und steuert es fachlich, Unterstützung kommt von der Naturschutzbehörde des Landkreises Cuxhaven. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Bundes und des Landes Niedersachsen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK). Das Finanzvolumen beträgt rund 1.000.000 €. Die bauliche Umsetzung innerhalb eines halben Jahres war wegen der guten Zusammenarbeit mit den ausführenden Firmen möglich.

Ein Beispielgebiet des Projektes: Hochmoorflächen im Ahlenmoor

Im Ahlenmoor wurden auf zwei nahezu unangetasteten Hochmoorflächen, sogenannten ‚Hochmoorflächen in heiler Haut‘, umfangreiche Instandsetzungsmaßnahmen zur optimierten Wasserhaltung durchgeführt. Hochmoorflächen in heiler Haut sind geringer entwässert als landwirtschaftlich genutzte Flächen. Dadurch ragen sie aus ihrer entwässerten Umgebung als eine Art „Berg“ heraus. Eine optimale Wasserhaltung ist hier besonders schwierig zu erreichen. Gleichzeitig beherbergen diese Flächen als Relikte des ehemals riesigen Hochmoores Ahlenmoor häufig letzte Vorkommen der natürlichen, hochspezialisierten Tier- und Pflanzenarten des Hochmoores.

Im naturnahen Hochmoorrelikt bei Süderleda am Rande des Großen Ahlen und in einer naturnahen Moorheide bei Kambeck nahe des Flögelner Sees wurden viele Meter Verwallungen und zahlreiche Grabenstaue angelegt sowie streckenweise Spundwände eingebaut, um die mooreigenen Wasserstände deutlich anzuheben. Die Spundwände sollen den oberflächennahen Wasserabfluss minimieren und benötigen für den Einbau nur ein kleines Baufeld, was im Bereich dieser sensiblen Moorflächen zwingend erforderlich ist. Die Spundwände ragen ein Stück aus dem Moorboden heraus und wurden anschließend mit Torf überdeckt. Die entstandenen Torfentnahmestellen konnten zu naturnahen Flachgewässern gestaltet werden, von denen nun beispielsweise Libellen und Amphibien profitieren. 

Darüber hinaus wurden Teilflächen von jungem Gehölz befreit, fachlich Entkusseln genannt. In Teilen wurde der Gehölzschnitt aus dem Gelände entfernt oder an geeigneten Stellen zu Totholzhaufen gelagert, die als Versteck oder Lebensraum von verschiedenen Tieren genutzt werden. 

Von diesen Projektmaßnahmen profitieren neben Insektenarten wie den Schmetterlingen Hochmoor-Perlmutterfalter und Hochmoor-Bläuling und der Libelle Hochmoor-Mosaikjungfer auch (hoch-)moortypische Tier- und Pflanzenarten wie der Moorfrosch, die Kreuzotter, der Kranich, das Torfmoos-Knabenkraut, der Sonnentau und verschiedene Torfmoose.

Weitere Informationen über dieses Projekt sind auf der Webseite der Naturschutzstiftung zu finden:

Umfangreiche Maßnahmen für Insekten abgeschlossen (naturschutzstiftung-cuxhaven.de)

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