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Frankfurt am Main, 18. Oktober 2023
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Tarifverhandlungen mit dem Transdev-Konzern abgebrochen. Nachdem die Unternehmen des Transdev-Konzerns in der zweiten Verhandlungsrunde am 13. Oktober 2023 in Berlin kein verbessertes Angebot präsentiert haben, kündigt die GDL nun Arbeitskampfmaßnahmen an.
Das Angebot des Transdev-Konzerns, welches eine gestaffelte Entgelt- und Zulagenerhöhung von insgesamt elf Prozent über eine Laufzeit von 24 Monaten vorsieht, bleibt weit hinter den Forderungen der GDL zurück. Die Gewerkschaft hatte eine Entgelt- beziehungsweise Zulagenerhöhung von 555 Euro bzw. 25 Prozent über zwölf Monate gefordert. Zudem wurden viele andere Forderungen der GDL von der Arbeitgeberseite nicht berücksichtigt.
Die Hauptanliegen der GDL sind nicht nur ein Inflationsausgleich, sondern auch eine Reduzierung der Belastung für ihre Mitglieder, die im Schichtdienst arbeiten. Dies betonte der Bundesvorsitzende der GDL, Claus Weselsky. Er kritisierte das Vorgehen des Transdev-Konzerns scharf und warf dem Unternehmen vor, kein Interesse an einem raschen und fairen Tarifabschluss zu haben.
Die drohenden Streikmaßnahmen werden Lokomotivführer, Zugbegleiter, Werkstattmitarbeiter und Disponenten von insgesamt sechs Transdev-Unternehmen betreffen. Hierzu zählen die NordWestBahn GmbH, Transdev Hannover GmbH, Transdev Mitteldeutschland GmbH, Transdev Regio Ost GmbH, Transdev Rhein-Ruhr GmbH und die Trans Regio Deutsche Regionalbahn GmbH.
Besonders betroffen könnten Regionen wie Niedersachsen und Bremen sein. Hier betreiben die Transdev-Unternehmen diverse Linien und Strecken, darunter sämtliche S-Bahn Linien der Transdev Hannover GmbH und diverse Linien der NordWestBahn im Weser Ems Netz.
Die GDL hat angekündigt, den genauen Zeitpunkt der Streikmaßnahmen rechtzeitig bekanntzugeben. Bis dahin bleibt abzuwarten, ob und wie sich die Situation weiterentwickeln wird.