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Notruf aus dem Großschifffahrtsweg: Seenotretter bringen Segelyacht nach Ruderverlust in Sicherheit

Die manövrierunfähige Segelyacht im Schlepp der HAMBURG, dahinter das Tochterboot ST. PAULI. Am Horizont ist das erste Licht des Tages zu sehen. „Foto: Die Seenotretter – DGzRS“

Zwei Segler aus Kappeln sind gestern Nacht (23./24. Juni 2024) ungefähr 23 Seemeilen (etwas über 40 Kilometer) nordwestlich der Insel Borkum in der dicht befahrenen Seeschifffahrtsstraße in Gefahr geraten: Kurz vor Mitternacht verlor ihre zwölf Meter lange Segelyacht das Ruder, wodurch das Schiff manövrierunfähig wurde. Die Seenotretter der Station Borkum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger schleppten die Yacht mit ihren beiden Besatzungsmitgliedern nach Borkum ein.

„Mayday“ ist der Funkspruch für unmittelbare Lebensgefahr in der Seefahrt, den die Kappelner Segler um 23. 42 Uhr aussendeten. Der Verlust des Ruders machte ihre Segelyacht manövrierunfähig. Im vielbefahrenen Großschifffahrtsweg „Terschelling German Bight“ nördlich des Offshore-Windparks „Riffgat“ müssen manövrier- und tiefenbeschränkte Großschiffe ihren Kurs genau einhalten und das Gebiet ist von querenden Fahrzeugen so schnell wie möglich zu passieren. Dies war den Seglern nach Ruderverlust jedoch nicht möglich. 

Die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See (Maritime Rescue Co-ordination Centre, MRCC Bremen) alarmierte den Seenotrettungskreuzer HAMBURG/Station Borkum, der sofort auslief. Der Vormann (Kapitän) der HAMBURG war darüber hinaus im Kontakt mit der Verkehrszentrale der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, die die Fahrzeuge im Großschifffahrtsweg überwacht. Da die manövrierunfähige Segelyacht mit einem automatischen Identifikations-System (AIS) ausgestattet war, konnte die Situation bis zum Eintreffen der HAMBURG laufend beobachtet werden.

Um 1.30 Uhr stellten die Seenotretter sowohl vom Seenotrettungskreuzer wie auch vom Tochterboot aus eine Leinenverbindung zur Segelyacht her. Während die HAMBURG die Yacht schleppte, steuerte das Tochterboot ST. PAULI das ruderlose Schiff als Schleppanhang aus. 

Gegen 6 Uhr morgens trafen die Seenotretter mit der manövrierunfähigen Segelyacht und den beiden erschöpften, aber unverletzten Seglern auf Borkum ein. Das Wetter in der Nacht war glücklicherweise ruhig, die Sichtverhältnisse trotz Dunkelheit gut.

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