Cuxhaven – Das alte Eiswerk in Cuxhaven zeigt in den letzten Tagen ein merkwürdiges Bild: Die Fenster des historischen Gebäudes stehen offen und im Inneren glänzt es blitzeblank. Ein detaillierter Blick auf das, was geschehen ist, wirft Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf das bevorstehende Ende des Eiswerks.
Nur wenige Tage vor dem geplanten Abriss fanden Tierschützer und Bürger/innen in dem verlassenen Bau Dutzende von toten Tauben. (Foto und Videos liegen der Redaktion vor) Diese waren bis vor kurzem noch vor Ort, verschwanden aber pünktlich vor dem Tag, an dem nach Recherchen des“Küstenblicks“ eine Besichtigung des Landkreises mit der Naturschutzbehörde anberaumt war. Was erst einmal nach einer sorgfältigen Reinigung klingt, könnte ein Versuch sein, Spuren zu beseitigen. Denn: Warum sollte man ein Gebäude, das abgerissen wird, überhaupt reinigen?
Für Natascha Nickaes von der Stadttaubenhilfe ist diese Situation mehr als nur unbefriedigend. „Wir fragen uns, warum bei einer Anzahl von so vielen toten Tauben die Behörden nicht eingeschaltet wurden. Es besteht die Möglichkeit, dass diese Tiere krank waren oder sogar vergiftet wurden“, so Nickaes. Ihr Hauptanliegen und das ihrer Organisation ist es allerdings, die noch lebenden Tauben aus dem Gebäude zu retten. „Nach unseren Informationen befinden sich dort noch Nester und Eier“, fügt sie hinzu.
Wichtig ist, dass alle wildlebenden Tauben – einschließlich der verwilderten Stadttauben – unter den EG-Vogelschutzrichtlinien zum Schutz wildlebender Vogelarten fallen. Darüber hinaus sind alle Tiere in Deutschland durch das Tierschutzgesetz geschützt.
Die Seglervereinigung als Eigentümer, wurde von unserer Redaktion per Email kontaktiert, hat sich jedoch bisher nicht zu den Vorkommnissen geäußert.