Foto: Stadt Geestland
Der erste Schein trügt: Äußerlich macht die stolze Eiche im Park Friedrichsruh in Langen einen kerngesunden Eindruck. Immerhin 33 Meter ragt der Baum in den Himmel. Doch im Inneren sieht es übel aus – der Stamm und die Äste sind zu großen Teilen hohl, vom Pilz zerfressen. Deshalb wird der Bauhof der Stadt Geestland die Eiche am Mittwoch, 29. Mai, einkürzen.
Bis zuletzt stand die Eiche – sie befindet sich inmitten des Spielplatzes und direkt am Waldweg – unter Naturschutz, zählte zu den sogenannten Naturdenkmälern. Diesen Status hat der Landkreis Cuxhaven mittlerweile aufgehoben. Vor einigen Wochen fand eine Vor-Ort-Kontrolle statt, bei der Experten den Zustand des Baumes unter die Lupe nahmen. Das Ergebnis der Gutachter fiel eindeutig aus: Die Stand- und Bruchsicherheit ist nicht mehr gegeben, im schlimmsten Fall könnten faule Äste herabfallen und Passanten verletzen. Es besteht Handlungsbedarf.
„Um die Verkehrssicherheit wiederherzustellen, werden wir den Baum stark einkürzen“, erklärt Carlo Walter vom Bauhof der Stadt Geestland. Dazu werden die Mitarbeiter mit einem 30-Meter-Steiger anrücken und die Baumkrone Stück für Stück abtragen. Die Maßnahme ist mit der Landkreisverwaltung abgestimmt.
Bei der Kontrolle des Baums haben die Experten auch geprüft, ob es Nester, Höhlen oder Spalten in der Krone gibt. Fehlanzeige! Obgleich der Baum größtenteils tot ist, heißt das nicht, dass dort kein Leben existiert. So werden der Stamm und der Wurzelbereich von der Glänzendschwarzen Holzameise besiedelt. Und das soll auch in Zukunft so bleiben. Deshalb wird der Baum nicht gefällt, sondern in einer Höhe von etwa drei bis fünf Metern eingekürzt. So bleibt das Ameisenhabitat erhalten.
Abgetragene Baumreste wird der Bauhof nach Möglichkeit direkt im Wald belassen, denn das Totholz ist ein wichtiger Lebensraum für Insekten. Als Ersatz für die Eiche wird außerdem ein standortgerechter Baum unweit des jetzigen Standorts gepflanzt.