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„Nicht realisiertes Lohmsmoor: Ein großer Fehler von SPD, Grünen und der Cuxhavener Wählergemeinschaft“

Foto: Herbert Kihm

Herbert Kihm hat am Montag das Amt als Ortsbürgermeister von Sahlenburg abgegeben. Das veranlasste die Redaktion vom „KÜSTENBLICK“, ein Gespräch mit Herbert Kihm in seinem Haus in Sahlenburg zu führen.

Das Gespräch fand in lockerer Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen statt. Dabei stellte sich heraus, dass Herbert Kihm aus Blieskastel stammte und der Redakteur aus Zweibrücken (Saar-Pfalz-Kreis). Daraus ergab sich sofort die erste Frage.

Küstenblick: Was hat Sie von der Saarpfalz nach Cuxhaven verschlagen?
Kihm: Ich habe Biologie und Geographie für das Lehramt in Tübingen studiert und bin dem Ruf aus Niedersachsen gefolgt, hier wurden Gymnasiallehrer gesucht.

Küstenblick: Wird Ihrer Meinung nach Friedrich Merz im März Bundeskanzler?
Kihm: Vorhersagen sind deshalb so schwer, weil sie die Zukunft betreffen. Bei dem jetzigen Zustand der Ampel durchaus möglich.

Küstenblick: In Cuxhaven herrscht Wohnraummangel. Vor drei Jahren wurde das Bauvorhaben Lohmsmoor von SPD, Grünen und der Cuxhavener Wählergemeinschaft abgelehnt. Haben Sie den Eindruck, dass hier möglicherweise zu wenig Aufklärungsarbeit von Ihnen geleistet wurde?
Kihm: Klares NEIN. Die Mehrheitsfraktion im Rat hat sich aufgrund politischen Drucks, wohl auf Betreiben der Grünen, anders entschieden, was meiner Meinung nach ein großer Fehler der Kooperation aus SPD, Grünen und den Cuxhavenern war.

Foto: CDU Sahlenburg / Herbert Kihm (5.v.l.) mit der CDU Sahlenburg im Jahr 2021

Küstenblick: Wie viele Neubaugebiete könnte Sahlenburg Ihrer Meinung nach vertragen, ohne den Charakter des Stadtteils zu verlieren?
Kihm: Zwei Neubaugebiete könnten ausgewiesen werden. Einmal das Gebiet Schratkamp und zum anderen das Baugebiet Wölk. Hier sollen auch kleinere Parzellen den Bauinteressenten zur Verfügung gestellt werden.

Küstenblick: Sie haben sich sehr engagiert für die ärztliche Versorgung eingesetzt und Erfolge erzielt. Wer wäre für dieses Anliegen zuständig gewesen, wenn Sie sich nicht darum gekümmert hätten?
Kihm: Ohne meine Bemühungen und die des ansässigen Apothekers wäre die Arztpraxis u. U. geschlossen worden. Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, eine hausärztliche Praxis in Sahlenburg zu erhalten.

Küstenblick: Mit Claudia Bönnen ist jetzt die erste Ortsbürgermeisterin in Cuxhaven gewählt worden. Muss man heute eigentlich noch erwähnen, dass es eine Frau ist, oder ist das schon selbstverständlich geworden?
Kihm: Für mich selbstverständlich. Frauen haben es immer noch nicht leicht, Führungspositionen zu übernehmen.

Küstenblick: Trauen Sie Frau Bönnen den Einzug in den Stadtrat zu?
Kihm: Ich bin davon überzeugt, dass sie gute Aussichten hat. Sie ist tief verwurzelt in Sahlenburg und das ist eine gute Voraussetzung.

Küstenblick: Werden Sie bei der nächsten Kommunalwahl nochmals für ein Amt kandidieren?
Kihm: Eindeutig NEIN.

Küstenblick: Ziehen Sie eine erneute Kandidatur für die Ortsratswahl in Betracht?
Kihm: Auch hier ein klares NEIN.

Küstenblick: Mit dem Wechsel zu Frauenpreiß hat sich der CDU-Stadtverband verjüngt, und er wird bei der Bundestagswahl 2025 antreten. Wer wird für die CDU bei der Oberbürgermeisterwahl in Cuxhaven kandidieren? Haben Sie einen Favoriten?
Kihm: Dies ist noch nicht entschieden. Einen Favoriten zu nennen, ist zu diesem Zeitpunkt nicht opportun.

Küstenblick: Sehen Sie eine Chance für einen Wechsel bei der nächsten OB-Wahl?
Kihm: Grundsätzlich JA. Allerdings ist der amtierende OB außerordentlich populär.

Küstenblick: Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit der CDU in Ostdeutschland mit dem „Bündnis Sahra Wagenknecht“?
Kihm: Dies halte ich für völlig inakzeptabel.

Küstenblick: Welches politische Ereignis hat Sie persönlich in Ihrem Leben am meisten bewegt?
Kihm: Eindeutig das Attentat auf John F. Kennedy in Dallas. Mit Kennedy starb die Hoffnung für eine ganze Generation.

Küstenblick: Man hört, Sie haben eine Vorliebe für französische Kultur. Was können die Franzosen Ihrer Meinung nach besser als wir Deutschen?
Kihm: Die Franzosen verstehen es besser zu leben als wir. Die Vorliebe für die französische Art zu leben kam auch durch die Nähe meiner Heimat Blieskastel zu Frankreich. Die nahe Grenze hat dazu beigetragen.

Küstenblick: Wenn Sie ein Abendessen mit einer historischen Persönlichkeit führen könnten – Jeanne d’Arc, Simone de Beauvoir oder Brigitte Bardot – mit wem würden Sie gerne essen?
Kihm: Eher mit Brigitte Bardot, wenn sie noch jünger wäre. (lacht)

Küstenblick: Wenn Sie ein Franzose wären, wer würde Sie am besten repräsentieren? Gérard Depardieu, Jacques-Yves Cousteau oder Asterix?
Kihm: Eindeutig Asterix.

Küstenblick: Wen würden Sie sich als Präsident/Präsidentin in den USA wünschen?
Kihm: Harris.

Herr Kihm, wir danken für dieses Gespräch. Das Gespräch führte Hans-Günther Holzer.

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