23. Januar 2025

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Podiumsdiskussion mit fünf Bundestagskandidaten: Wirtschaft im Fokus

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Foto: Küstenblick

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In den Hapag-Hallen fand eine spannende Podiumsdiskussion mit den Bundestagskandidaten des Wahlkreises statt. Veranstaltet wurde die Informationsrunde von der IHK Elbe-Weser, der Kreishandwerkerschaft, dem Unternehmensverband und der Hafenwirtschaftsgemeinschaft. Mit dabei waren Daniel Schneider (SPD), Christopher Jesse (Grüne), Christoph Frauenpreiß (CDU), Günter Wichert (FDP) und Sebastian Sieg (AfD), die sich den Fragen zu zentralen wirtschaftspolitischen Themen stellten.

Im Fokus der Diskussion standen vor allem wirtschaftliche Schwerpunkte wie Bürokratieabbau, Fachkräftemangel, Energiekosten und der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Besonders kontrovers verlief die Debatte über die Bürokratie: Günter Wichert (FDP) sprach sich für radikale Maßnahmen nach dem Vorbild des argentinischen Präsidenten Javier Milei aus und forderte eine drastische Reduzierung von Vorschriften. Christopher Jesse (Grüne) hingegen betonte, dass die Behörden mehr Personal benötigten, um die bürokratischen Anforderungen effizient zu bewältigen. Die übrigen Kandidaten sahen in der Eindämmung der Regelungsflut einen besseren Ansatz und stimmten Jesse in diesem Punkt nicht zu.


Einigkeit beim Fachkräftemangel, Differenzen beim Verkehrsnetz

In der Frage des Fachkräftezuzugs herrschte bei den Kandidaten weitgehend Einigkeit: Die Bedingungen für qualifizierte Einwanderung müssten vereinfacht werden, Migranten sollten schneller in Arbeit integriert werden, und die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse müsse beschleunigt werden. Christoph Frauenpreiß (CDU) ergänzte, dass das Bürgergeld überarbeitet werden müsse, um den Anreiz zur Arbeitsaufnahme zu erhöhen.

Deutliche Meinungsunterschiede gab es jedoch beim Thema Verkehrsinfrastruktur. Während sich die meisten Kandidaten – darunter Frauenpreiß, Wichert und Sieg – für den Weiterbau der Autobahn A 20 aussprachen, lehnte Christopher Jesse (Grüne) dies mit Verweis auf den Umweltschutz strikt ab. Günter Wichert hob die Bedeutung der A 20 als Verbindung zu den skandinavischen Ländern hervor und bezeichnete sie als essenziell für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Daniel Schneider (SPD) sah im Ausbau der Bundesstraße B 73 eine mögliche Alternative, schloss den Weiterbau der A 20 jedoch nicht grundsätzlich aus.


Energiepolitik: Grüne Visionen vs. fossile Rückschritte

Auch in der Energiepolitik wurde deutlich, wie stark die Positionen der Kandidaten auseinandergehen. Sebastian Sieg (AfD) plädierte für eine Rückkehr zur Stromerzeugung durch Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke. Diese Forderung stieß bei den anderen Kandidaten auf scharfen Widerspruch. Christopher Jesse (Grüne) argumentierte, dass bereits 62 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen stammten, die zudem die günstigste Form der Energieerzeugung darstellten. Günter Wichert (FDP) betonte die Potenziale der Region und formulierte ambitioniert: „Wir wollen die Steckdose Deutschlands werden.“

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Hans Günther Holzer

Chefredakteur

hans-günther.holzer@kuestenblick.eu

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